{"id":435,"date":"2024-07-18T18:29:03","date_gmt":"2024-07-18T18:29:03","guid":{"rendered":"https:\/\/ex-in-impulse.de\/?p=435"},"modified":"2024-07-19T08:58:13","modified_gmt":"2024-07-19T08:58:13","slug":"hegau-vulkane","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/ex-in-impulse.de\/reisen\/hegau-vulkane\/","title":{"rendered":"Hegau-Vulkane"},"content":{"rendered":"\n
Zwischen Singen am Hohentwiel und Engen erheben sich im Westteil des baden-w\u00fcrttembergischen Alpenvorlands gro\u00dfe Bergkegel bis mehr als 300\u00a0m \u00fcber die Mor\u00e4nenh\u00fcgel und Schotterterrassen der\u00a0W\u00fcrmeiszeit. Im Norden und Westen reichen die zum Vulkangebiet des Hegaus geh\u00f6renden Vulkanschlote und\u00a0Tuffe\u00a0auf die weitfl\u00e4chig mit\u00a0terti\u00e4ren\u00a0Sedimenten (Juranagelfluh) \u00fcberdeckte Hegau-Alb. Der Neuhewen, das H\u00f6wenegg und der Blaue Stein bei Blumberg-Randen bilden hier bekannte Geotope. Den nordwestlichen Auslieger stellt der Wartenberg im Osten der Baar bei Geisingen dar. Im S\u00fcdosten reichte der Hegau-Vulkanismus bis zur S\u00fcdostseite des Schiener Bergs und hinterlie\u00df die Maarsedimente der \u00d6hningen-Schichten. Die im Zuge der Landschaftsentwicklung seit dem\u00a0Terti\u00e4r\u00a0von der\u00a0Erosion\u00a0herauspr\u00e4parierten Vulkanschlote und Tuffh\u00fcgel wurden w\u00e4hrend der\u00a0Eiszeiten\u00a0durch den Rheingletscher und seine Ablagerungen zu einer in Deutschland einzigartigen Landschaft geformt. Deshalb z\u00e4hlen die Hegau-Vulkane zu den Nationalen Geotopen Deutschlands.<\/p>\n\n\n
<\/p>\n
Der Hegau von S\u00fcden<\/p>\n\n\n
Die Ursache f\u00fcr den\u00a0Vulkanismus im Hegau\u00a0liegt in seiner Lage im Kreuzungspunkt der Freiburg\u2013Bonndorf\u2013Bodensee-St\u00f6rungszone und der Albstadt-St\u00f6rungszone. Im Bereich dieser\u00a0Verwerfungen\u00a0in der Erdkruste drang vor etwa 15\u00a0Mio. Jahren zun\u00e4chst stark gashaltiges Magma auf, was zu explosiven Ausbr\u00fcchen f\u00fchrte. Dabei wurden die heute noch bis \u00fcber 100\u00a0m m\u00e4chtigen\u00a0Deckentuffe\u00a0ausgeworfen. Eine Besonderheit des Deckentuff-Vulkanismus stellen die\u00a0Maare\u00a0dar. Hier blieben nach dem jeweils letzten Ausbruch \u00fcber den F\u00f6rderschloten wasserundurchl\u00e4ssige Senken zur\u00fcck, in denen sich Seen bildeten. In den Seesedimenten wurden zahlreiche Fossilien gefunden, wie das weltweit bekannte Urpferd\u00a0Hippotherium primigenium\u00a0<\/em>aus den H\u00f6wenegg-Schichten\u00a0oder der Riesensalamander\u00a0Andrias scheuchzeri<\/em>\u00a0aus dem \u00d6hningen-Kalkstein. Von den Schloten ausgehend\u00a0verzahnen\u00a0sich die Deckentuffe mit den Mergeln, Konglomeraten und Kalksanden der\u00a0terti\u00e4ren\u00a0J\u00fcngeren Juranagelfluh. Diese Sedimente wurden von Nordwesten her in die Randbereiche des Molassebeckens im Alpenvorland gesch\u00fcttet.<\/p>\n\n\n